Die Kirchen üben in den letzten Wochen massive Kritik an der Pegida-Bewegung. Kein Christ dürfe bei Pegida mitmachen, denn Jesus sei auch Flüchtling gewesen, so der Tenor. Nur letzteres stimmt. Denn gegen Jesus demonstriert niemand bei Pegida.
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Foto: Wiki Commons |
Jesus: zuerst Tourist, dann politischer Flüchtling
Dann jedoch musste die kleine Familie tatsächlich fliehen. Nämlich vor der Häschern des Herodes, der den potentiellen Konkurrenten aus dem Weg schaffen wollte. Glaubt man der Bibel und der Überlieferung, ist die Heilige Familie nach Ägypten geflohen, also in die nächstgelegene römische Provinz mit hohem Judenanteil. Jesus war also ein politischer Flüchtling, weil sein Leben - und übertragen wohl auch das seiner fliehenden Familie - bedroht war.
Kriegsflüchtlinge sollen aufgenommen werden
Pegida ist für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen und politisch oder religiös Verfolgten. Das ist Menschenpflicht!und unter Punkt 3:
Pegida ist für dezentrale Unterbringung der Kriegsflüchtlinge und Verfolgten, anstatt in teilweise menschenunwürdigen Heimen.Geht man die weiteren Punkte durch, so wird dort zwar eine Politik gefordert, wie Asylsuchenden skeptisch gegenübersteht und eine deutlich härtere Gangart fordert. Das richtet sich aber vor allem gegen Wirtschaftsflüchtlinge. Zwar ist Armut und die Hoffnung auf ein besseres Leben eine legitimer und verständlicher Grund, seine Heimat zu verlassen und nach Europa zu gehen. Aber das sind dann keine Flüchtlinge, sondern eben Menschen aus dem Ausland, die hier in Deutschland leben wollen. Das sollte ihnen auch ermöglicht werden, zumindest wenn sie die Ordnung des Staates einhalten sowie die Bereitschaft und Fähigkeiten zeigen, sich in die Gesellschaft einzubringen. Aber verfolgt sind diese Menschen nicht und sollten auch nicht so behandelt werden.
Verfolgte und Kriegsflüchtlinge sind hingegen z.B. die Syrer, die hierher kommen, weil in ihrem Heimatland ein Kampf tobt und sie dort nicht mehr leben können, obwohl sie dies überwiegend wollen. Diese Menschen kann ein so reiches Land wie Deutschland aufnehmen und das soll auch geschehen. Das sehen fast alle gesellschaftlichen Gruppen so, Pegida offenbar eingeschlossen.
Vielen Dank für diesen sehr durchdachten, klugen und besonnenen Kommentar!
AntwortenLöschenDanke :)
LöschenFlieHen mußte die Familie, flieHen... :-)
AntwortenLöschenVllt. ist der Herr ja auch geflogen ;-)
LöschenDanke für den Hinweis, wurde korrigiert.
Ein erhebliches Problem bei den Pegida-Demonstrationen ist, dass irgendein Programm den allermeisten Demonstranten völlig unbekannt ist. Das sei auch in persönlicher Kenntnis der Demos in Dresden gesagt. Es geht um dumpfen Ausländerhass und Islamophobie und zwar ohne Besehen jeglicher Umstände. Da kommen selbst eingebürgerte Personen in den Blick, deren Geburtsort nicht in Deutschland liegt.
AntwortenLöschenDa ich selber dort noch nicht wahr, kann ich zu den Situationen selber nichts sagen, sondern muss mich auf Informationspapiere und Berichte verlassen. Und die vermitteln oft ein anderes Bild als das von Ihnen beschriebene. Die Lage dürfte vermutlich zwiespältig sein, wie meistens.
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